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Presse
24.09.2012, 11:08 Uhr | HARZ KURIER v. 24.09.2012, Peter Bischoff Übersicht | Drucken
Lankreis-Fusion
Die "rote Karte für den Großkreis"


KREIS OSTERODE. "Wir sagen ja zur Zukunft Harz! Wir zeigen einem Großkreis die rote Karte!" Unter diesem Motto will die Bürgerinitiative "Pro Osterode" am Freitag, 28. September, für einen Westharzkreis demonstrieren.


Starten soll die Demonstration um 10.30 Uhr am Kornmagazin in Osterode. Von dort wollen die Teilnehmer zum Kreishaus marschieren. Die Kreise Northeim und Göttingen, so die Bürgerinitiative "Pro Osterode", seien auf eine Fusion mit Osterode angewiesen, da sie ohne diesen Zusammenschluss keine Entschuldungshilfe des Landes Niedersachsen bekommen könnten. Der Kreis Osterode würde diese Entschuldungshilfe in Höhe von 39 Millionen Euro aber auch bei einer Fusion mit dem Kreis Goslar erhalten.

Vor diesem Hintergrund sei der Kreistagsbeschluss eines Weiterverhandelns nur mit den Kreisen Northeim und Göttingen nicht vernünftig und schade den Interessen der Osteroder Kreisbewohner, so die BI.

Weiteres Argument der BI ist die berufliche Bildung. So mache die Insolvenz der Prager Schule als Projektpartner der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen deutlich, dass starke Partner vor Ort fehlten, um berufliche Bildung auf Harzer Probleme auszurichten.

Auch beim ÖPNV liege vieles im Argen. Der Verkehrsverbund Südniedersachsen werde von den Fahrgastverbänden aufs Schärfste kritisiert. Die Verbindungen seien schlecht, die Preise hoch. So werde von Goslar sogar ein Austritt aus dem Verkehrsverbund Großraum Braunschweig verlangt, obwohl nach Einschätzung der Fahrgastverbände dieser günstigere Fahrpreise bei akzeptabler Verbindungsgestaltung anbiete.

Zudem befürchtet die BI, dass die Kfz-Haftpflichtbeiträge für die Kreisbewohner hier steigen würden, was "als Phänomen bei Kreisfusionen nicht selten sei". Einen Zielkonflikt sieht die BI in einem künftigen Großkreis Northeim-Göttingen-Osterode aber auch im Tourismus.

Denn zu diesem Kreis gehöre neben dem Harz auch der Solling, ein "dem Harz nicht unähnliches Tourismusgebiet, welches durch den Fokus auf gleiche Zielgruppen in eine Konkurrenzsituation um Gäste geraten ist". Bei Entscheidungen, die Infrastruktur oder Leuchtturmprojekte betreffen, könne der Harz bei der Verteilung finanzieller Mittel zu kurz kommen. Der Harz als Naturraum werde durch die geplante Südfusion dauerhaft zerrissen, eine abgestimmte touristische Vermarktung bliebe problematisch.



aktualisiert von Herbert Miche, 24.09.2012, 11:12 Uhr

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