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25.08.2006 - HarzKurier, Donnerstag, 24. August 2006 Übersicht | Drucken

Rat hält an Kinderhort fest

Trotz weniger Anmeldungen: Im Kindrgarten Walkenried wird Hort eingerichtet

HarzKurier, Donnerstag, 24. August 2006 - WALKENRIED (bru). Trotz nur weniger Anmeldungen bleibt es bei den Plänen, einen Kinderhort im Kindergarten Walkenried einzurichten. Darauf verständigte sich der Gemeinderat auf seiner Sitzung am Dienstagabend im Hotel "Klosterhof'. Den Beschluss zur Einrichtung von Ganztags- und Hortbetreuung im Kindergarten Walkenried hatte der Rat bereits im Juni gefasst ("Harz Kurier" berichtete). Doch dann die Enttäuschung: Hatte sich bei einer Umfrage unter Eltern noch ein recht großes Interesse abgezeichnet, hielten sich die verbindlichen Anmeldungen in bescheidenen Grenzen, worüber sich Ratsmitglieder am Dienstagabend wiederholt enttäuscht äußerten. Für eine Hortbetreuung gibt es nur drei Anmeldungen, so dass die Räte am Dienstagabend darüber diskutierten, ob man wirklich ein solches Angebot einrichten soll. Gemeindedirektor Frank Uhlenhaut brachte eine Alternative ins Gespräch: Das Mutter/Kind-Kurheim in Zorge habe ihn informiert, dass das Kurheim eine Hortbetreuung von Kindern aus Walkenried sicherstellen könnte, und zwar in der Abteilung, in der Kinder von Patienten des Kurheims betreut werden. Betreuungszeit könnte 13.30 bis 17 Uhr sein. Bei drei Kindern würden der Gemeinde Kosten von 5040 Euro im Jahr entstehen, die" Eltern würden monatliche Gebühren von 64 Euro zahlen. Eine Hortbetreuung im Kindergarten würde die Gemeinde 26000 Euro im Jahr kosten, so dass durch eine Kurheim-Betreuung eine Ersparanis von etwa 21000 Euro erreicht werden könnte. "Investition in die Zukunft“ Herbert Miche (CDU) plädierte für seine Fraktion trotzdem dafür; an der Hortbetreuung im Kindergarten festzuhalten. Man sei sich der höheren Kosten zwar bewusst, sehe darin aber "eine Investition in die Zukunft". "Wir haben hier die logistischen Voraussetzungen und das Personal und tragen somit auch zur Arbeitsplatzsicherung bei", sagte Miche. "Wir möchten an einer familienfreundlichen Infrastruktur arbeiten und zwar hier in Walkenried und nicht anderswo." So könne man Familien dazu animieren, nach Walkenried zu ziehen. ,Außerdem sei das Projekt erst einmal eine einjährige Testphase. Und: Man hoffe, dass, wenn das Projekt erst einmal gestartet ist, weitere Eltern "nach und nach Interesse zeigen und Kinder anmelden“. Rositha Klenner (SPD) befürwortete für ihre Fraktion ebenfalls den alten Plan. Sicherlich sei es "verführerisch", durch die Kurheim-Variante Geld zu sparen, doch sei es auf lange Sicht fraglich, ob man wirklich Geld spare, wenn das Projekt einmal funktioniere und nach einer Anlaufphase mehrere Eltern Interesse zeigen. "In prekärer Situation" "Walkenried ist finanziell in einer äußerst prekären Situation", begründete Uhlenhaut 'seinen Standpunkt. Der Haushalt weise ein Defizit von 900000 Euro auf, "damit belasten wir die Kinder", denn ein solches Defizit sei nicht innerhalb kurzer Zeit abzubauen. Der Kostendeckungsgrad" bei der Kinderbetreuung in Walkenried liege mit 22 Prozent unter dem Landesdurchschnitt von 30 Prozent, so dass zu erwarten stehe, dass die Kommunalaufsicht - also der Landkreis - auf höhere Kindergarten-Gebühren drängen würde, und das "werden die Eltern dann bezahlen müssen". 'Angesichts steigender Zinsen seien auch weitere Kredite nicht wünschenswert. "Was wir ausgeben, müssen wir irgendwann bezahlen", sagte er und warnte vor einer Zeit, in der die Gemeinde wegen Überschuldung finanziell "nur noch das Nötigste" werde machen können. Die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Prier .(SPD) hält das Projekt trotzdem für vertretbar, denn "wir halten uns die Möglichkeit offen, es nach einem Jahr wieder sein zu lassen". Es sei, wichtig, in Kinder und damit in die Zukunft zu investieren, "wenn nicht hier, wo denn dann?". Das war offenbar die vorherrschende Meinung unter den Räten, denn es gab keinen Antrag, die bestehende Beschlusslage zu ändern. So bleibt es bei den Plänen einer Hortbetreuung im Kindergarten Walkenried, neben der ebenfalls beschlossenen Ganztagsbetreuung. Am Ende der Sitzung dankte die stellvertretende Bürgermeisterin den Räten für die Zusammenarbeit, da die Zusammenkunft vermutlich die letzte in dieser Legislaturperiode sei.

Herbert Miche, 25.08.2006, 11:51 Uhr
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